Aus der Jungfrau von Orleans wird „Joan Dark

Joan Dark
Copyright: Nick Mangafas
19.06.2009

Aus einem klassischen Werk eine zeitgenössische Interpretation gemacht – die junge österreichische Regisseurin Aida Karic hat sich auf die Spuren von Jeanne d’Arc begeben und will herausfinden, wo die Verbindungen zwischen Schillers Stoff und aktuellen Geschehnissen heute liegen. Karics Inszenierung führt uns in eine militarisierte Gesellschaft.

Bei Schiller ist Johanna von Orleans eine religiöse Fanatikerin. Karic hingegen blendet alle romantischen Elemente aus: Ihre Johanna ist nicht nur von Visionen geleitet, sondern handelt aus sozialpolitischen Gründen heraus. Ihre radikale Haltung ist vor allem ein Zeichen für ihre Verbundenheit mit den Mitmenschen. Karic interessieren Gefühle wie Wut, Verzweiflung, Hilflosigkeit, Angst und Hass – alles auch Gründe für Nationalismus und Krieg. Sie will untersuchen, was mit Menschen und Völkern passiert, die jahrelang Krieg führen. Relevant sind für Karic dabei vor allem die USA, die sich seit Jahren im Krieg befinden – der stets außerhalb des eigenen Landes stattfindet. Nicht zufällig hat sich Aida Karic deshalb für Recherchen und Proben Chicago – die Heimat von Barack Obama – ausgesucht („Joan Dark“ wird vom Chicagoer Goodman Theatre koproduziert). In „Joan Dark“ werden Religion und Nationalismus zu einer gefährlichen Kombination. Die Welturaufführung findet am 15. Juni in Linz statt.


Joan Dark

15. Juni, 17. – 20. Juni 2009, jeweils 20.00 Uhr
Hafenhalle09 (Industriezeile 41A, 4020 Linz)
Details, Termine und Tickets unter www.linz09.at/joandark

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