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Lebende Krippe und Europa-Christbaum, 20.12.2006

Arturas Zuokas - Bürgermeister von Vilnius
Arturas Zuokas - Bürgermeister von Vilnius

Weihnachten gehört im katholischen Litauen zu den wichtigsten Festen des Jahres. Der Heilige Abend ist ausschließlich der Familie gewidmet. Nach dem Schmücken des Christbaumes wird unter dem weißen Tischtuch auf dem Esstisch Stroh verteilt, das an Jesus in der Krippe erinnert. Insgesamt werden 12 Gerichte in Anlehnung an die 12 Monate bzw. 12 Apostel aufgetischt. Üblicherweise sind es Fisch-, Pilz- und Getreidegerichte, Eingelegtes, Gemüse, wie gekochtes Weißkraut mit Erbsen, Bohnen sowie verschiedene Salate, jedoch kein Fleisch, keine tierischen Fette und kein Alkohol. Zwei spezielle Weihnachtsköstlichkeiten dürfen auf keinen Fall fehlen: Kūčiukai und Kisielius. Kūčiukai sind kleine Kekse aus Hefeteig mit etwas Mohn, die in mit Wasser und Honig vermengte Mohnmilch gelegt werden. Kisielius ist ein sirupartiges Getränk aus Moosbeeren und Kartoffelmehl. Vor dem Essen bekommt jedes Familienmitglied eine gesegnete Oblade. Jeder bricht mit einem Dank von jedem ein Stückchen ab. Auf dem Tisch steht immer auch ein leerer Teller und ein Stuhl bleibt frei für die verstorbenen Familienmitglieder. Nach dem Essen darf der Tisch nicht abgeräumt werden, weil die Seelen der Toten nach Hause kommen und sich nach Mitternacht an den Tisch setzen. Erfolgte früher die Bescherung erst am Christtag-Morgen, so bringt der Weihnachtsmann heute vielfach die Geschenke bereits am Heiligen Abend.

Viele Familien besuchen nach der häuslichen Feier die Christmette. Besonders beliebt ist der stimmungsvolle Weihnachtsgottesdienst der Franziskanermönche in der Bernhardinerkirche (Šv. Pranciškaus ir Bernardinų bažnyčia) in Vilnius. Das ganze, in der Sowjetzeit als Werkstatt mißbrauchte und noch nicht fertig renovierte, Gotteshaus ist mit Stroh ausgelegt. Während der sowjetischen Okkupation durfte Weihnachten offiziell nicht gefeiert werden. In einer Nische sind lebende Schafe und Esel untergebracht.

Eine viel bestaunte Attraktion bildet alljährlich der seit 1999 in den Weihnachtstagen mit unzähligen Lichtern zum Christbaum umfunktionierte 326 Meter hohe Vilniusser Fernsehturm.

Von Anfang Dezember bis zum Heiligen-Drei-Königstag ist das Vilniusser Stadtbild von Weihnachtsbeleuchtungen in der Fußgängerzone und in den Straßen sowie von den beiden großen kunstvoll lichtgeschmückten Christbäumen vor der Kathedrale (Arkikatedra bazilika) und vor dem Alten Rathaus (Pirmoji Rotušė) geprägt. Letzterem kommt in diesem Jahr eine ganz besondere Bedeutung zu. Am Abend des 7. Dezember erstrahlten gleichzeitig zwei identische litauische Christbäume am Vilniusser Rotušė aikštė (Rathaus-Platz) und am Smithfield Square in der irischen Hauptstadt Dublin im rot-goldenen Lichterglanz. Im Rahmen der Fernseh-Live-Übertragung in Litauen und Irland „TV-Brücke - Vilnius grüßt Dublin“ konnten sich neben den beiden Stadtoberhäuptern, auch Freunde und Verwandte „über viele Kilometer hinweg in die Augen sehen“ und Grüße überbringen. Derzeit leben und arbeiten rund 120.000 Litauer in Irland, die meisten in Dublin. Als Vilniusser Kulturhauptstadt-Botschafter leuchtet der aus künstlichen und natürlichen Zweigen auf einer Stahlkonstruktion gefertigte Christbaum auf seiner Europareise nächstes Jahr in London und 2008 auf dem Place de l'Hôtel-de-Ville (Rathausplatz) in Paris, um 2009 sein Ziel Linz zu erreichen – als leuchtendes Symbol der freundschaftlichen Verbundenheit der beiden Partner-Kulturhauptstädte. Eine Verbundenheit, die der Vilniusser Bürgermeister Artūras Zuokas anlässlich des Weihnachtsfestes und des Jahreswechsels zum Ausdruck bringen möchte:

Dear people of Linz,
I do thank you for being together, for being partners this year.
I wish your Christmas is bright with joy and warm with love.
Have a successful, prosperous and peaceful New Year!

Sincerely
Artūras Zuokas, Mayor of Vilnius



Übrigens: Ab 1. Jänner 2007 gilt in Litauen ein absolutes Rauchverbot neben öffentlichen Gebäuden, Bildungs-, Sport- und Veranstaltungseinrichtungen auch in Restaurants, Kaffeehäusern, Bars und Diskotheken. Rauchsündern drohen Strafen zwischen 1.000 und 5.000 Litas (290-1.450 Euro).