Erinnerungen an ein vergangenes Leben

Bibliothek der geretteten Erinnerungen
Copyright: Centropa
22.10.2009

Die jüdische Geschichte im 20. Jahrhundert ist vor allem von den schrecklichen Leiden in der Zeit des Holocaust geprägt. Das Forschungsmaterial zum Thema ist kaum zu überschauen – das »Zentrum zur Erforschung und Dokumentation jüdischen Lebens in Ost- und Mitteleuropa« – kurz Centropa – holt diese Geschichtsforschung auf eine persönliche und umso beklemmendere Ebene.

Seit dem Jahr 2000 führen die HistorikerInnen von Centropa Interviews mit den Nachkommen von Juden und Jüdinnen. Dabei beschränkt man sich nicht nur auf den Holocaust, sondern will die gesamte Bandbreite des jüdischen Lebens im 20. Jahrhundert dokumentieren. An die 25.000 Familienfotografien wurden digitalisiert; 1.350 Lebensgeschichten festgehalten – mit Erzählungen darüber, wer die Menschen auf den Fotos waren und wie ihre Lebensgeschichte aussah. Die Ausstellung BIBLIOTHEK DER GERETTETEN ERINNERUNGEN zeigt 120 großformatige Poster mit exemplarischen Familienfotos, die die Geschichte für die BetrachterInnen unmittelbarer, direkter, persönlicher machen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Familiengeschichten aus Mitteleuropa, den Ländern der ehemaligen Sowjetunion und sephardischen – ursprünglich von der iberischen Halbinsel stammenden – Gemeinden. Begleitend zu den Fotografien bietet die Ausstellung sechs Filmstationen, auf denen biografische Kurzfilme gezeigt werden. Das gesamte Material von Centropa ist in einem riesigen Archiv auch online unter www.centropa.org abrufbar.

BIBLIOTHEK DER GERETTETEN ERINNERUNGEN
27. Oktober – 11. Dezember 2009
Wissensturm, Kärtnerstr. 26, 4020 Linz
Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 10.00 – 18.00 Uhr
Mittwoch 14.00 – 18.00 Uhr
Samstag 10.00 – 15.00 Uhr
(geschlossen am 6. November und 8. Dezember 2009)
Eintritt frei

www.linz09.at/centropa