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Alfred Kubins einziger Roman erlebte eine theatralische Wiederbelebung zwischen Schauspiel, Figurentheater und Videobildern.

Vor fünfzig Jahren starb der Künstler Alfred Kubin. Sein einziger Roman, „Die Andere Seite“, erschien vor hundert Jahren. Ein doppelter Anlass also, um Autor und Roman wieder eine Bühne zu geben. In Kubins Text folgt der Ich-Erzähler der mysteriösen Einladung eines Freundes in die geheimnisvolle Traumstadt Perle. Das Dämmerland und seine skurrilen Bewohner stehen unter dem hypnotisierenden Bann des verborgenen und zugleich allgegenwärtigen Herrschers, einem zerstörerischen Dämon gleich. Die düstere Stadt gehorcht dem Diktum ihres Dichters: „Betrachtet doch nur wie uns alles zum Ziel der Vernichtung hinführt – alles zur Zersplitterung drängt und treibt.“ Massenwahn, Orgien, Plünderungen, Mord begleiten den Auflösungsprozess einer fragwürdigen Zivilisation. Ist der Zeichner zugleich Träumer und Geträumter, so wie Kubin sich empfand?

Ob Todesphantasie, Katharsis oder Gleichnis für kommende Katastrophen: Der Roman lieferte die bildstarke Vorlage für eine multimediale Theaterumsetzung von Martina Winkel, die Schauspiel und Schattentheater, Video-Installation und Puppenanimation verschmolz, begleitet von Musik des oberösterreichischen Komponisten Max Nagl.


WAS // Theater
WANN // 6. – 8. & 10. - 15. November 09
WO // Landesgalerie Linz

Idee & Regie // Martina Winkel
Komposition // Max Nagl
Figuren // Roger Titley
Darsteller // Thomas Stolzeti

          

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